Que mala suerte (was für ein Pech)
Nach der wunderbaren Bootstour auf die «Isla Pingüino» (s. letzter Beitrag) wollten wir die ca. 380km zur nächsten Stadt (Puerto San Julian) noch am selben Tag absolvieren. Nach der windbedingten Warterei (fast eine Woche) zog es uns weiter. Zuerst fuhren wir die 126km lange Stichstrasse zurück auf die «Ruta 3». Dann weitere 118km südlich bis «Tres Cerros» (nicht viel mehr als eine Tankstelle mit einem Restaurant, aber immerhin die erste «Siedlung» seit «Puerto Deseado»!). Kurz danach passierte es, ein auf der Strasse liegendes Metallstück durchschlug unsere Ölwanne. An ein Weiterfahren war nicht zu denken. Was nun, mitten in der Pampa?
Aber wir hatten mehrfach Glück im Unglück. Wir waren noch am Begutachten der Bescherung, als ein vorbeifahrendes Auto kehrte und zu uns zurückkam. Es war ein Argentinier und ein Kolumbianer, die beruflich zusammen unterwegs waren. Sie waren unglaublich nett, schleppten uns zurück nach «Tres Cerros», alarmierten die Polizei (ja einen Polizeiposten gab es auch noch!), gaben uns viele Tipps und hinterliessen gar ihre Telefonnummern. Sie wollten «par tout» nichts für ihren Dienst und sagten nur, sie wären auch froh, wenn ihnen in einer solchen Situation jemand helfen würde.
Die Polizisten kamen dann aber doch nicht vorbei und als wir zu Fuss auf dem Posten vorbeischauten, war die Türe zwar offen, aber niemand zu Hause. Also beschlossen wir, an der Tankstelle zu übernachten (was blieb uns auch anderes übrig) und es am nächsten Morgen (es war unterdessen immerhin etwa 20Uhr) noch einmal zu versuchen. Dieser erneute Versuch mit der Polizei war dann jedoch auch nicht erfolgreicher, diesmal war der Polizeiposten gar geschlossen.
Wir hatten ein weiteres Mal Glück, 2 nette YPF-Angestellte (YPF -> staatliche Ölgesellschaft, die in ganz Argentinien auch Tankstellen betreibt) halfen uns einen Abschleppwagen zu organisieren. Dieser kam dann auch nach etwa 4 Stunden aus dem etwas über 200km entfernten «Caleta Olivia», lud unseren Camper auf und brachte uns «zurück» nach «Caleta Olivia» zu seiner Firma «Andy» (Garage, Abschleppdienst und sonstige Dienstleistungen).
Wir hatten mittlerweile Samstagabend und es war bei der Firma „Andy“ gerade ein feucht-fröhliches Festchen (Assado mit Bier) im Gange (Chef mit Angestellten/Freunden) und… wir wurden sofort dazu eingeladen (einfach unglaublich, wie gastfreundlich und hilfsbereit wir diese Argentinier bisher erlebt haben!).
Der Chef erklärte uns, sie würden sich den Schaden am Montag ansehen und vermutlich auch reparieren können. Wir durften auf dem Firmengelände übernachten, Strom beziehen und auch die sanitären Anlagen benutzen.
Und so war es dann auch, mit einfachsten Mitteln wurde am Montag die Ölwanne demontiert, geschweisst und wieder montiert. Etwas schwieriger war dann der Zahlvorgang. Bargeld hatten wir zu wenig dabei und für Kreditkarten waren sie nicht eingerichtet. Die versuchte Überweisung via Internet-Banking funktionierte auch nicht. Aber über einen Freund, welcher einen Autozubehörladen betreibt, konnten wir dann doch noch mit Kreditkarte bezahlen. Irgendwie bekommen sie alles hin, diese Argentinier!
Nach einer weiteren Übernachtung auf dem Firmengelände, konnten wir dann «Caleta Olivia» (nach 3 Übernachtungen) aus «eigener Kraft» wieder verlassen und waren natürlich entsprechend erleichtert!
Liebe Astrid, lieber Christoph,
nach so einem wunderbaren Ausflug diese Panne! Sehr ärgerlich und so in der Pampa verunsichert das einem natürlich, aber nach 3 stressigen Tagen kommen sicher weitere zauberhafte Ausflüge und Erlebnisse. Bin froh war es nur die Ölwanne😉. Die Tierbilder landen mittlerweile auch bei Melina und sie hat mich gestern gefragt, ob wir 2 nicht auch dort hin in die Ferien könnten, wo ihr die Tiere jeweils seht. weiter gute Reise und ganz liebe Grüsse
Anita
hin
Liebe Anita
Vielen Dank für deinen Kommentar. Wir sind froh, dass alles so glimpflich abgelaufen ist und sind guter Dinge. Melina hat recht, kommt doch mal vorbei! 😊
Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit und liebe Grüsse aus Puerto San Julian
Christoph + Astrid
Liebe Astrid und lieber Christoph
Mit Spannung verfolgen wir immer wieder eure Reise und natürlich auch das Glück im Unglück jetzt. Das freut mich doppelt, dass ein Namensvetter von mir so gute Hilfe leisten konnte. Sicher ein bisschen ein Seelenverwandter von mir: „… feucht-fröhliches Festchen im Gange …“. Wir drücken weiterhin die Daumen für hoffentlich nun eine pannenfreie Weiterreise. Liebe Grüsse vom kühlen, regnerischen Mutschellen.
Rosie und Andy
Liebe Rosie und Andy
Vielen Dank für euren Kommentar. Schön dass ihr unseren Blog verfolgt.
Trotz widriger Umstände, war das Festchen echt lustig! Sofort waren wir in der Runde integriert. Aber wir hoffen trotzdem, dass sich das Ganze nicht wiederholt 🙂
Wir sind nur noch 290 km von Ushuaia entfernt und es ist inzwischen auch hier recht kühl und vor allem windig.
Liebe Grüsse auf den Mutschellen
Christoph + Astrid
Hoi Astrid .+ Christoph. Den Belgrad Ausflug habe ich gut überstanden und nach dem Roter Stern gegen Bayern 0:6 verloren hat war alles friedlich verlaufen. Wir wurden über Lautsprecher aufgefordert das Stadion nicht zu verlassen bis uns die Polizei erlaubt zu gehen. Nach ca. einer Std. konnten wir gehen. Draussen war alles ruhig. So viel Polizei habe ich noch nie gesehen. An jeder Ecke und an der Strasse in die Stadt standen Gruppen von ca. 10 Polizisten in voller Kampfmontur. Es müssen gegen 1000 gewesene sein. Das war Pech mit der Panne und zum Glück doch noch gut verlaufen. Als wir vor zwei Jahren mit dem Mietauto (Opel Astra) in Albanien in den Bergen unterwegs waren hat uns ein Stein ein Loch in die Oelwanne geschlagen. Wir schafften es mit dem letzten Tropfen ins nächste Dorf. Leider hatte es dort keine Garage, aber im Laden konnte ich 2 Kanister mit je 10 Liter Öl kaufen. Mit laufend nachfüllen erreichten wir den nächsten grösseren Ort. An der Tankstelle schickten sie uns zum Landmaschinenmech. Nach kurzer Besichtigung sagte er, das sei kein Problem. Mit Flüssigkunststoff könne er das zukleben. Die Reparatur dauerte ca. 1 Std. Für die Arbeit verlangte er 10 € und für das Öl 20 €. Als ich wegen dem Ölpreis reklamierte, holte er den Kanister und erklärte uns, dass dieser Motor nur mit speziellem Ökoöl einwandfrei laufe. Nach langem Suchen auf dem Kanister fanden wir im albanischen Text eine Stelle, die man als Ökobeschrieb auslegen konnte. Bei der Wagenrückgabe habe ich den Vermieter über den. Schaden und die Reparatur informiert. Er sagte, das müsse er sich schon genauer ansehen. Nachdem er die Ölwanne mit der Taschenlampe abgeleuchtet hatte, sagte er uns, dass die Reparatur fachmännisch und perfekt ausgeführt wurde. Als ich ihm noch vom teuren Ökoöl erzählte war er ganz zufrieden und gab uns das Depot zurück. Eine schadenfreie Weiterreise wünschen Euch Rolf + Christina
Hoi Rolf und Christina
Vielen Dank für euren Kommentar. Ja, dann habt ihr ja auch „Ölwannen-Erfahrungen“! Auf solche Erfahrungen könnte man gerne verzichten!
Scheint ja ein Riesenpolizeiaufgebot gewesen zu sein. Aber bei diesen heissblütigen Fans sicher nicht zu Unrecht!
Liebe Grüsse
Christoph + Astrid